Der Michel ist mit seinem markanten Profil wohl Hamburgs bekanntestes Wahrzeichen. Die evangelische Kirche St. Michaelis ist für Besucher von Mai bis Oktober zwischen 9 und 20 Uhr frei zugänglich. In den dunkleren Monaten November bis April verkürzt sich diese Zeit auf den Zeitraum von 10 bis 18 Uhr. Das Innere dieser knapp 400-Jahre alten Barockkirche lohnt den Besuch durchaus. Bevor man die Kirche durch den Haupteingang betritt, sollte man den Blick nach oben wenden: Hier begrüßt eine kupferne Statue des Erzengels Michael die Besucher.
Im Kirchenschiff befinden sich fünf beeindruckende Orgeln, die Kirche verfügt über einen großen Gewölbekeller sowie eine unglaubliche Aussicht von ihrem 132 Meter hohen, mit Kupferplatten verkleideten Kirchturm. Nach 453 Stufen kann man in einer Höhe von 82 Metern einen wundervollen Blick über die Elbe und die Stadt werfen. In wenigen Metern Entfernung befindet sich nun die mit acht Metern größte Turmuhr Deutschlands.
Für Nachteulen werden beim Michel mehrfach im Jahr nächtliche Turmbegehungen angeboten. Der unvergessliche Blick über die nächtlich erleuchtete Metropole fordert jedoch eine vorherige Anmeldung. Schreckhafte Besucher sollten außerdem auf den Turmbläser Acht geben. Diese Touristenattraktion setzt jeden Werktag um 10 und 21 Uhr, sowie an den Sonn- und kirchlichen Feiertagen stets um 12 Uhr zum Choralspiel an. Wer gerne mehr kirchliche Musik hören möchte, sollte um 12 Uhr dem Orgelspieler im Inneren der Kirche lauschen. In dieser Zeit hat das in weiß erstrahlende Kirchenschiff eine ganz besondere Atmosphäre.
Der ursprüngliche Bau der Kirche erfolgte in 1669. Nicht einmal hundert Jahre später, am 10. März 1750, schlug jedoch der Blitz ein. Das ausbrechende Feuer zerstörte den Kirchturm und befiel auch das restliche Gebäude. Im Jahr 1762 wurde die neu aufgebaute Kirche mit einigen Veränderungen, wie beispielsweise der Krypta, eingeweiht. Der Turm aus Holz und mit der Kupferverkleidung wurde erst 1786 fertiggestellt. Bei Lötarbeiten im Dachstuhl fing der Turm 1906 wieder Feuer und die gesamte Kirche brannte bis auf die Grundmauern ab.
Im gleichen Jahr begann man mit einem Wiederaufbau nach Plänen aus dem Jahr 1762, um den Wahrzeichencharakter der Kirche bewahren zu können. Der Turm wurde jedoch dieses Mal aus Stahl und Beton gefertigt, um weitere Brände zu verhindern. Im Jahr 1912 wurde die Kirche wieder eröffnet. Obwohl im Zweiten Weltkrieg um den Michel herum viel zerstört wurde, überstand die Kirche die Bombenangriffe fast unbeschadet. Die Schäden am Hauptschiff wurden bis 1952 beseitigt und der Turm gab die gesamte Zeit den auf der Elbe fahrenden Schiffen einen deutlichen Orientierungspunkt.
Interessierte Besucher finden die Kirche in der Straße Englische Planke 1a. Vom Michel aus kann man dann bequem weiter zum Großneumarkt, dem Mahnmal St. Nikolai oder auch zu den Krameramtsstuben.